Geheimnisvolles Chiapas
Landschaftlich gehört Chiapas zu den schönsten Bundesstaaten Mexikos.
Die Sierra Madre del Sur begrüßt uns farbenfroh. Bunte Wildblumen überraschen am Wegrand mit ihrer üppigen Pracht. Langsam ändert sich das Klima und die Umgebung wechselt ins Subtropische. Schließlich erreichen wir mit unseren Gästen Chiapa de Corzo - eine der ältesten spanischen Niederlassungen in Chiapas. Bereits im Jahre 1528 von Diego de Mazariegos gegründet, empfängt uns die Stadt heute mit ihrer geruhsamen Atmosphäre sowie ihren interessanten Kolonialbauten.
Die Bootsfahrt durch den berühmten Sumidero Canyon ist sicherlich ein Höhepunkt jeder Mexikoreise und führt durch die tief eingeschnittene Schlucht des Rio Grijalva. Mit seinen steilen, bis zu 1.000 m in die Höhe ragenden Wänden wird man an Nordische Fjorde erinnert. Hohe Wasserfälle mit üppig überwuchernden Farnen und Moosen überraschen durch ihre Vielfalt. Tropische Vegetation und exotische Tiere wie Mini-Alligatoren, Tukane, Pelikane und Reiher leben im Sumidero Nationalpark.
Lernen Sie San Christóbal de las Casas kennen im Bergland von Chiapas. Auf einer Höhe von 2.783 m liegend, wartet in San Christóbal de las Casas ein angenehm kühles Klima auf Ihren Gast. Auch diese Stadt wurde im März 1528 mit dem Namen Chiapa de Españoles gegründet. Seit 1844 trägt sie im Gedenken an den bedeutenden Pater Bartolome de Las Casas ihren heutigen Namen. Der Zócalo ist - wie so oft in Mexiko - Mittelpunkt der Altstadt. Noch bis zu Beginn unseres Jahrhunderts diente er als Markt und bildet heute mit seinen Bäumen den ruhenden Pol der Innenstadt. Überragt wird er von der Kathedrale, deren Grundstein bereits mit der Stadtgründung 1528 gelegt wurde. Westlich der Plaza steht der Palacio Municipal mit seiner weißen Fassade, dessen Innenräume im Januar 1994 während des Aufstandes der Zapatisten von der Freiheitsarmee besetzt wurden. Das schönste Bauwerk San Christóbals, die Kirche Iglesia del Convento Santo Domingo, darf bei einem Besuch natürlich auch nicht fehlen!
Auf dem Weg nach Palenque fahren unsere Reisenden durch den tropischen Regenwald mit seinen Schlingpflanzen und wilden Orchideen durch die Berge nach Agua Azul. Kleine beschauliche Dörfer säumen die Wegstrecke und die hier lebenden Menschen bieten ihre Waren zum Verkauf an: Bunte, reich bestickte Blusen, Kürbisse, gewürzte Maiskolben, tropische Süßfrüchte, Kochbananen, von der Sonne getrocknete Kaffeebohnen und vieles mehr. In Agua Azul angekommen, führt uns ein schmaler Pfad über Brücken und Stege hinauf in eine bezaubernde Landschaft entlang der unzähligen Wasserkaskaden. Mit etwas Glück begegnet uns der blaue Morpho-Falter, einer der größten Schmetterlinge Mexikos. Ankunft in Palenque am Abend.
Faszination Palenque! Um 300 v. Chr. gegründet, stand Palenque im 7. und 8.Jahrhundert n. Chr. in seiner vollen Blüte. Alle heute noch zu sehenden Gebäude stammen aus dieser Periode. Somit war Palenque eine der ersten Stätten der klassischen Mayaperiode, die aus unerklärlichen Gründen aufgegeben wurde. Bevor der legendäre, jedoch historisch beweisbare König Pacalüber Palenque regierte, war der Ort nur eine kleine unbedeutende Kultstätte. Erst Pacal (Schutzschild) und sein Sohn und Nachfolger Chan-Bahlum (Jaguar-Schlange) verschafften der Stadt eine herausragende politische und wirtschaftliche Position.
Der „Tempel der Inschriften“ beeindruckt mit mehr als 620 Hieroglyphen und erzählt uns die Geschichte Pacals von seiner Thronbesteigung im Jahre 615 nach Christus. Fast 70 Jahre lenkte der mit 12 Jahren Gekrönte die Geschicke Palenques. Die Entdeckung seines Grabes in einem ihm zu Ehren errichteten Tempel war eine wahre Sensation. 1949 fand Alberto Ruz L’Huillerheraus, dass die Wände des Tempels der Inschriften weiter in den Boden hineinreichten als er zunächst vermutet hatte. In einer Steinplatte waren künstlich angebrachte Löcher zu finden, mit denen man die Platte entfernen konnte. L’Huiller stand vor einem verschütteten, abwärts führenden Treppengang. Nach schwierigen Aufräumarbeiten wurde 1952 der fünf Tonnen schwere Steindeckel von Pacals Sarkophag gehoben. Wunderschöne kunstvolle Dekorationen am Sarkophag erzählen von Pacals Weg in die Unterwelt. Im Innern des Sarges befand sich das mit Jade geschmückte Skelett Pacals. Lassen wir uns weiter verzaubern von den Geschichten der Herrscher und ihren Bauten. Sei es der große Palast mit seinem hohen Turm, dem Observatorium, oder dem südöstlichen Teil inklusive der Dampfbäder, Bänke und Schlafstätten. Diese Wohnräume waren der Elite vorbehalten und beeindrucken noch heute durch ihren Ideenreichtum und den Luxus der vergangenen Epoche. Ebenso beeindruckend der Sonnentempel wie der Nordtempel mit seinen Stucküberresten und kriegerischen Szenen. Danach führen wir Sie wenige Schritte in den Dschungel hinein und zeigen Ihnen die Grabstätte von Pacals Frau - Ahpo-Hel. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.