Geographie und Klima

Die Landschaft der Halbinsel ist durch Gebirgs­züge geprägt. Diese laufen von Nord­westen nach Süd­osten als Fort­setzung des Pazi­fischen Küsten­gebirges, das in Alaska beginnt. Sie entstanden als Brüche, die Hänge fallen im Westen sanfter ab als im Osten. Insgesamt gibt es fast zwei Dutzend benannte Gebirgs­ketten. Die wichtigsten sind im Norden die Sierra de Juárez mit dem 1.794 m hohen Cerro Torre Blanco, daran anschließend die Sierra San Pedro Mártir mit dem Picacho del Diablo. 3.095 m ist er hoch und damit der höchste Berg der gesamten Baja. Von Oktober bis Mai ist der Gipfel schnee­bedeckt.

Die Gebirge flachen gen Süden zu einer Tafellandschaft ab. Der Bahía Concep­ción schließen sich die Sierra de La Giganta (mit dem Cerro La Gigante, 1.760 m) und die Sierra de la Laguna an. Die letztere gipfelt im 2.155 m hohen Picacho de La Laguna.

Das vorherrschende Gestein ist Granit. Manchmal liegt es frei an der Ober­fläche und beein­druckt dann – wie in Cataviña zu Blöcken verwittert – durch spekta­kuläre Land­schaften. Spuren vulka­nischer Aktivität mit teils frischen Lava­strömen finden sich im Zentral­teil der Halb­insel haupt­sächlich in der Gegend um San Ignacio mit dem Vulkan Tres Virgenes.

Umspült vom Meer, beeindruckt die Baja California mit über 4.800 km Küsten­linie. Im Westen schuf der Pazifik einige flache Buchten und Nehrungen, so die Laguna Ojo de Liebre bei Guerrero Negro, die Laguna San Ignacio west­lich von San Ignacio und die Bahía Magdalena west­lich von Ciudad Consti­tución. An der steileren Ost­küste liegen die malerische Bahía de Los Angeles, die Bahía Concep­ción und die Bahía de La Paz.

Der Kalifornische Golf, auch Mar de Cortés genannt, trennt die Baja Cali­fornia vom mexika­nischen Festland und hat als Besonder­heit mehr als 50 Inseln und Inselchen zu bieten, die heute zum großen Teil unter Natur­schutz stehen, sind sie doch wichtige Brut­plätze für Seevögel.

Baja California liegt über der San-Andreas-Spalte, jenem unruhigen Riss in der Erd­kruste, der immer wieder für Erd­beben, Zerstörung und Erneue­rung sorgt. Durch Spannungen trennte sich die Halb­insel vor etwa 25 Millionen Jahren vom Fest­land und der Kalifor­nische Golf öffnete sich. Seitdem ist die Halb­insel etwa 550 Kilo­meter in Richtung Nord­westen vom Fest­land wegge­driftet und wird in ferner Zukunft mit dem US-amerika­nischen Kalifor­nien eine Insel bilden.

Vom Klima her ist Baja ein sonnenverwöhnter Fleck. Die Chance auf Sonnen­tage im Winter soll 95 % betragen und damit selbst Hawaii oder Florida in den Schatten stellen. Grund: die Halb­insel liegt zwischen den Haupt­regen­bringern, den nord­west­lichen Winter­stürmen und den süd­lichen tropischen Sommer­gewittern. Somit werden nur der äußerste Norden und Süden von Regen­fällen betroffen, während der zentrale Teil bis auf gelegent­liche sommer­liche Güsse trocken bleibt. Manche Gegenden erhalten weniger als 50 mm Regen pro Jahr (zum Ver­gleich: Frank­furt bekommt knapp 1.000 mm pro Jahr).

Was die Temperaturen an den Küsten betrifft, so ist die pazi­fische Seite immer kühler als die Ost­küste, denn der California-Meeres­strom bringt je nach Jahres­zeit 13-19 °C kaltes Wasser vom Norden. Dies verhindert die Auf­wärmung des Landes. So steigt z. B. in Ensenada das Thermo­meter auch im Sommer kaum über 25 °C. Anders die Ost- und Süd­küste: Im Sommer liegen dort die Tempera­turen regelmäßig über 30-35 °C und erreichen auch im Winter angenehme Werte.

Und das Landesinnere? Regen ist hier Mangelware; im Sommer brennt die Sonne gnadenlos und treibt die Temperatur regel­mäßig auf mehr als 40 °C; in Winter­nächten fällt sie dagegen zuweilen unter den Gefrier­punkt. Ein typisches Wüsten­klima also, das nur besonders harten und zähen Pflanzen, Tieren und Menschen das Über­leben gestattet.