Im Land der Flüsse und Riesendrachen
Besichtigung des La Venta Parkes.
Die olmekische Hochkultur entwickelte sich in der Zeit zwischen 2000 v. Chr. und 1500 v. Chr. an der Golfküste der heutigen Staaten Veracruz und Tabasco. Sie war damit die erste Hochkultur in Mesoamerika. Neben wenigen kleinen kunsthistorischen Funden sind vor allem die im La Venta Park ausgestellten Monumentalskulpturen erhalten. Sie werden heute als Herrscherportraits gedeutet. Der Parque Museo La Venta oder zu deutsch der La Venta Park befindet sich in Villahermosa, der Hauptstadt des mexikanischen Staates Tabasco. Villahermosa wurde 1593 von den spanischen Eroberern am Rio Grijalva gegründet. Die Stadtgründung erfolgte nicht unmittelbar an der Mündung des Rio Grijalva, da man sich so besser vor Piraten schützen konnte. Heute hat Villahermosa 250.000 Einwohner, nachdem die Stadt seit den 1970er Jahren durch den Ölboom stark gewachsen ist. Der La Venta Park liegt an der Laguna de las Ilusiones im Westen der Stadt. Nach Betreten der Parkanlage durchquert man zunächst einen mittelgroßen Zoo mit einheimischen Tieren. Darunter befinden sich Affen, Krokodile und andere Reptilien, sowie eine Reihe verschiedener Vogelarten. In einer dem Dschungel ähnlichen Parkanlage schlängelt sich daran anschließend ein sehr gut angelegter Weg von Ausstellungsstück zu Ausstellungsstück.
Auf dem Rundgang entdecken Sie insgesamt 32 verschiedene Monumentalskulpturen. Am bekanntesten sind die Kolossalköpfe aus Basalt oder Granit. Sie sind über 30 t schwer und über zwei Meter hoch. Die großartige Gestaltung und das Alter der bis zu 4000 Jahre alten Skulpturen sind äußerst beeindruckend. Neben den Kolossalköpfen sind auch Altäre, große Mosaiken und Stelen ausgestellt. Als weitere Besonderheit findet man auch eine aus Basaltsäulen gebaute Hütte. Die Archäologen sind sich nicht einig, ob es ein Grab oder eine Opferstätte gewesen ist. Die Gesichter der Skulpturen wirken auf uns fremd. Sie haben breite Nasen und wulstige Lippen. Auf den Köpfen ist meistens ein Helm zu sehen. 1938 stieß man bei Ölbohrungen auf der Insel La Venta auf die heute im gleichnamigen Park in Villahermosa ausgestellten Monumentalskulpturen. Die Insel La Venta liegt im Delta des Rio Tonalá, ca. 130 km westlich von Villahermosa entfernt im mexikanischen Bundesstaat Veracruz. Diese nur etwa vier Kilometer lange Insel war einst das Kulturzentrum der Olmeken. Vermutlich siedelten die Olmeken hier über eine Zeit von ca. 600 Jahren, bis dieses Kulturzentrum um etwa 400 v. Chr. gewaltsam zerstört wurde. Neben den Skulpturen hat man auf der Insel auch die Überreste der wahrscheinlich ältesten Pyramide Mexikos gefunden. Unter der Leitung von Carlos Pellicer Cámara wurde schließlich der gleichnamige Park in Villahermosa angelegt. Obwohl die Anlage direkt in der Stadt liegt, ist es vor Ort angenehm ruhig - ein schöner Platz zum Studieren und Entspannen.